Montag, 11. März 2013

´ne Woche


Montag
Wir haben am Vormittag ganz viel Kuhdung gesammelt und dann auf einen Kompost gefahren. Das ganze war wegen krasser Sonne sehr zermürbend und hat den ganzen Vormittag gedauert. Da wie zuvor geschrieben einige erst sehr spät nach hause gekommen sind und es auch nichts wirklich zu tun gab hatten wir den Nachmittag frei und ich habe mein Buch durchgelesen.

Dienstag
Immer am Dienstag ist bei uns Erntetag, dass heißt jedem werden Pflanzen zugewiesen die dann in bestimmten Anzahlen geerntet werden müssen. Die Arbeit ist ganz befriedigend da sie die Ausbeute der letzten Monate zeigt. Geerntet haben wir Brokkoli, diverse Kohl und Salat Sorten, Zucchini, Rotbeete, Möhren, Petersilie, Minze und Zwiebeln. Danach wird alles geputzt und schlechte Blätter abgeschnitten. Danach in Kisten gepackt und gegen Mittag geht dann ein 2er Team verkaufen. Da ich letzte Woche schon mitgefahren bin hatte ich stattdessen weiter auf der Farm gearbeitet. Und Camas (Beete) aufbereitet. Das ganze dauert immer geraume Zeit da wir keine Maschinen haben. Weil wir nur zu Zweit waren, 2 verkaufen, einer Krankengysmnastik in Quito und eine im Urlaub, und ich mich zwischenzeitlich auch noch mit dem Melken von Kühnen beschäftigt war, sind wir nicht viel weiter als das auflockern gekommen. Melken ist entgegen möglicher romantischer Bauernhofvorstellungen sehr schwierig, auch weil einem alle paar Sekunden ein riesiger Kuh Schweif ins Gesicht donnert. Beim verkaufen haben wir 80$ Umsatz gemacht, was so ziemlich unseren wöchentlichen Lebensmittel Bedarf deckt. Besonders war diese Woche Hackfleisch und Tomatensoße, so dass es Abends sehr gute Nudeln mit Bolognese gab.

Mittwoch
Eva ist heute Morgen ganz früh aufgestanden um neue Pflanzen in Caiambre zu kaufen. Wir haben währenddessen an den Camas weitergearbeitet. Nach dem Auflockern kommt selbst angerührter Dünger aufs Beet. Dazu werden 3 Schubkarren Kompost, 2 Schubkarren Hühnerdung sowie eine Schubkarre (ebenfalls selbst gemischte) Mikroorganismen (Hühnerdung, Asche, Zuckersirup und noch irgendwas) vermischt und dann gleichmäßig bei den Camas unter geschaufelt.
Um 11 Uhr habe ich aufgehört da ich mit Kochen dran war. Nach kurzer Inspektion der Eier-Situation im Hühnerstall habe ich mich für Pfannkuchen entschieden. Da ich früher die beste Lehrerin hatte, haben die auch allen sehr gut geschmeckt. Generell gefällt es mir, dass wir selbst bestimmen können was es zu essen gibt, so auch immer neue Rezepte zu lernen und zu verbessern.
Nach dem Essen und einer Pause geht es weiter mit dem einpflanzen der neu erworbenen Pflanzen. Das ist eigentlich eine sehr entspannte Arbeit, dabei empfiehlt es sich ein Hörbuch dabei zu haben.

Donnerstag
Statt wie sonst auswaerts zu helfen haben wir in Eladios Garten geholfen. Der baut da in einem etwas groesserem Stil an und wird normalerweise von den Studenten unterstuezt. Da gerade keine vorhanden waren haben wir im Akkord die Beete fuer insgesamt 2000 Brokoli Pflanzen gepfluegt. Das ganze ohne Maschine und Mittagssonne geht ziemlich auf die Substanz. Irengwann war es geschafft und fuer die naechsten paar Monate ist erstmal Ruhe, bis dann auf einen Schlag 2000 Reife Brokolis verkauft werden muessen. Am Nachmittag war ich mit Julian in Cayambe. Die Stadt ist mit dem Bus etwa 20 Minuten entfernt und hat im Gegensatz zu Tabacundo bspw. Supermaerkte. Da dann etwas Internet und vor allem fuer die Hunde futter gekauft. Abends dann wieder Sport gemacht, ich versuche seit kurzem jeden Abend ein kleines Fitness Programm zu machen. Da mehere andere Freiwillige totale Fitness Nerds sind habe ich auch ganz gute Lehrer.

Freitag
Eigentlich wollen wir Morgends in Cayambe auf den Markt fahren und mehr Huehner sowie ein neues Schwein kaufen, ggf unsere verrueckte Katze dort verschenken, doch irgendwie hat unserer "Chef" angefangen unzusammenhaengende Begruendungen zu erzaehlen warum der Markt just heute nicht offen haette, bzw frueher schliessen wuerde, bzw Schweine ausverkauft waeren, und ueberhaupt. Nebenbei hat er auch noch unser Besten Huhn geschlachtet weil er dachte es waere alt und wuerde keine Eier mehr legen. Etwas frustig gewesen. Den Tag ueber haben wir dann weiter mit einpflanzen verbracht sowie versucht unser Bewesserungssystem zu verbessern. Momentan ist das noch recht Fehleranfaellig und teuer da oft Schlaeche ausgeweselt werden muessen.

Die Wochen verlaufen meistens nach ungefaehr dem Schema. Verkaufen, pflanzen, jaeten, Sport, giessen, ackern. Ich bekomme langsam etwas Routine und weiss welche Pflanzen was brauchen, wie Duenger gemischt wird oder was Huehner zum bruehten Brauchen. Lebe hier momentan so vor mich hin und habe grossen Kultur Austausch nur am Wochenende, wo ich mich teils sehr interessant ueber gefuehlte Unterschiede zwischen den "Kulturen" mit Ecuadorianer_innen unterhalte. Werde dazu auch nochmal was schreiben. Achja, und leider habe ich alle Fotos vergessen. Die werde ich demnaechst mal einfuegen...